Erstmalig sind im letzten Jahr die Smartphone-Verkäufe in China zurückgegangen und dies geht auch nicht an Xiaomi vorbei. Obwohl sie auf den ersten Blick gute Quartalszahlen liefern, ist das Wachstum der Verkäufe von Handheld-Geräten deutlich zurückgegangen.
Aus diesem Grund scheint Xiaomi nun auf einen alten Trend aufzuspringen und gründet überraschend das Tochterunternehmen Shenzhen Yinwei Technology Co., Ltd. in Zusammenarbeit mit der Jinjia Group.
Partner ohne Erfahrungen in der Dampfer-Industrie?
Wird die Jinjia Group (深圳劲嘉集团股份有限公司) genauer unter die Lupe genommen, dann fällt auf, dass diese sich ein Imperium in der Verpackungsindustrie aufgebaut haben und E-Zigaretten nur als OEM-Produkt angeboten werden. Primär verdient das Unternehmen sein Geld mit dem Verkauf von Verpackungen von Zigaretten in Kooperation mit der vom Staat kontrollierten China Tobacco Co., Ltd., Distillerien wie Maotai und Verpackungen für Smartphones von Meizu, Vivo oder Oppo.
Auf der Firmeneigenen Webseite wird damit geworben, dass das Unternehmen sich in der Medizin- bzw. Krebsforschung etablieren will und bis 2020 rund 10% des Umsatzes über diese Sparte erzielen will. Ironisch für einen der größten Hersteller von Zigarettenverpackungen? Nicht in China, denn schließlich gehört ein großes Versicherungsunternehmen zu den Investoren des Unternehmens.
Insgesamt gehören 20 Subunternehmen in der Verpackungsindustrie, die sich über ganz China verteilen, zur Jinjia Group.
Bald Mi Fit mit smarter E-Zigarette?
Obwohl Xiaomis Partner auf dem ersten Blick eine fragliche Entscheidung ist (wer weiß schon, was in China wirklich hinter verschlossenen Türen passiert?), erscheint das E-Zigaretten-Segment als eine sehr lukrative Nische mit anhaltendem Wachstum.
Auch die Margen, vor allem für Liquids, können sich mit mehreren 100% sehen lassen. Da Xiaomi seiner 5%-Gewinn-Regel nur für die Hauseigenen Smartphones und Fernseher etc. treu bleibt, kann in diesem Segment auch deutlich mehr verdient und Marketing geleistet werden.
Durch eine Anbindung in das eigene Ökosystem bin ich mir ebenfalls sicher, dass die Geräte mit den eigenen Apps verbunden werden und somit bestehende Nutzer zum Kauf der IoT-Produkte überzeugen können. Auch Buzzwörter wie AI werden ganz sicher in naher Zukunft fallen.
Es würde mich nicht wundern, wenn schon bald die ersten Produkte auf der Hauseigenen Crowdfunding-Platform auftauchen.
Ob sich die Produkte schlussendlich an Einsteiger oder bereits erfahrene und sehr wählerische Dampfer richten, bleibt abzuwarten. Es wird allerdings spannend, ob sich dem Technologie-Fortschritt der großen Marken durchgesetzt werden kann.