Sina will NASDAQ verlassen: CEO plant Privatisierung durch eigenes Investment

Das Unternehmen hinter der Social Media Plattform Weibo soll mit einem Premium von min. 11% privatisiert werden

Sinas (新浪公司) Weibo  (微博, Deutsch: Mini-Blogging) ist eines der größten, ältesten und einflussreichsten chinesischen Social Media Netzwerke mit über 500 Millionen aktiven Nutzern. Das Unternehmen wurde 2009 von Wang Zhidong (王志东) – auch als „King of Chinese Internet“ bekannt – gegründet, wo er bis 2001 als CEO agierte.

Seit 2000 ist Sina am amerikanischen NASDAQ gelistet und ging durch viele Höhen und Tiefen. Sina ist ebenfalls das erste bekannte in den USA gelistete Unternehmen aus China und genießt seit jeher eine besondere Reputation in der Geschichte chinesischer Internetunternehmen.

Diese positive Sichtweise, primär eine Vermächtnis und Verdienst von Wang, hat sich in den letzten Jahren allerdings durch großen Personalwechsel und Kritik, besonders an der strikten Zensur der Mikro-Blogging Plattform, etwas gewendet.

Es ist anzumerken, dass neben Sina auch das Tochterunternehmen Weibo (44,9% der Anteile und 71% des Stimmrechtes) auf dem Nasdaq gelistet ist und momentan bei einer Marktkapitalisierung von rund 9$ Milliarden steht. Somit ist der Anteil an Weibo, der durch Sina gehalten wird, deutlich mehr wert als der momentane Sina Aktienkurs.

Für das Mutterunternehmen sorgen vor allem Probleme mit der Profitabilität dafür, dass Investoren in den letzten Jahren nicht überzeugt werden konnten, sodass das Unternehmen nun bei einer Marktkapitalisierung von nur rund 2,6$ Milliarden steht.

Sina Aktienkurs seit 2000
Weibo Aktienkurs seit 2014

Der momentan agierende CEO Cao Guowei (曹国伟) machte dem Unternehmen und seinen Anteilseignern in der vergangenen Woche allerdings ein spannendes Angebot. Er würde aus eigener Tasche, mit einem Premium von 20% gegenüber den letzten 30 Handelstagen, das Unternehmen wieder in Privatbesitz bringen.

Es ist möglich, dass dieser das Angebot Aufgrund des Risikos, dass die US Regierung alle chinesischen Unternehmen aus den heimischen Aktienmärkten werfen könnte, gemacht wurde und dementsprechend Zustimmung findet.

Cao besitzt bereits 13,5% der Anteile an Sina und 58,6% des totalen Stimmrechtes über das Unternehmen. Die Anteile werden laut huxiu.com von Caos Unternehmen New Wave MMXV Limited gehalten und sollte der Privatisierung zugestimmt werden, würde dieses Unternehmen die weiteren Anteile einkaufen.

Laut der Citigroup Analystin Alicia Yap ist es sehr wahrscheinlich, dass der Privatisierung durch Cao zugestimmt wird. Allerd ings merkte diese an, dass der Preis von 41$US pro Aktie etwas großzügiger hätte ausfallen können.

Seit Bekanntmachung der Nachricht und des angepeilten Betrages ist die Aktie von 36$ auf knapp 41$ angestiegen. Es scheint, dass das Angebot Caos sehr wahrscheinlich erhöht werden muss.

Spannend ist ebenfalls of Sina das einzige Unternehmen, welches der amerikanischen Börse den Rücken zukehrt, bleibt oder die geopolitische Lage auch weitere ausländische Unternehmen aus dem größten Finanzmarkt treibt. Alternativ können chinesische Unternehmen (noch) an der Börse in Hong Kong ein Zuhause finden.

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