Fake-Schule in Nanjing: Aufruhen, Proteste, Zensur und ohne Abschlusszeugnis

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Über 6000 Studenten wollten sich zu Krankenpflegern am Nanjing Institut der angewendeten Technologien (南京应用技术学校, Nánjīng yìngyòng jìshù xuéxiào) weiterbilden. Der einjährige Kurs nahm allerdings ein bösartiges Ende, denn die Schule war keineswegs qualifiziert Zertifikate zu vergeben.

Dies sorgte für Proteste der Studenten,  fassungslosen Internetnutzern und teilweise gewaltsamen Übergriffen durch Polizisten gegenüber den wütenden Geschädigten. Das Thema selbst wurde kurzerhand von Chinas Regierung zensiert.

Das als Fake-Major (假专业, Jiǎ zhuānyè) bezeichnete Programm kostet 16.000CN¥ für ein Jahr. Es wurden also 96 Millionen Renminbi verdient, obwohl weder Lizenzen vorhanden waren, noch ein national anerkanntes Curriculum angeboten wurde.

Die Proteste wurden durch einen Großeinsatz der lokalen Polizei schnell beendet. Eine junges Dame soll nach unbestätigten Angaben von dieser Niedergeschlagen worden sein.

Zwei weitere Schulen sind in diesem Fall negativ aufgefallen und wurden nun entlarvt. Traurigerweise hatte die regionale Regierung diese bereits in 2015 abgesegnet und diese so, obwohl nicht dazu befugt, legitimiert. Dies erklärt wahrscheinlich, warum Medien beauftragt wurden, den Fall zu verharmlosen oder gänzlich zu zensieren.

Viele Netizen beschweren sich über die Zensur und mangelnde Transparenz der Regierung in einem offiziellen Weibo-Post zu dem Thema. Ob die Verantwortlichen bestraft werden oder welche Maßnahmen getroffen werden, um diese Probleme in Zukunft zu vermeiden, wird die Öffentlichkeit wahrscheinlich nicht so schnell erfahren.

Die geschädigten Studenten stehen nun mit leeren Händen da. Ob sie entschädigt werden bleibt offen, aber die Zeit, die diese verschwendet haben, werden sie wohl definitiv nicht zurückbekommen.

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