Leica Werbevideo ‚The Hunt‘ sorgt für Aufsehen und Zensur in China

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Durch die Partnerschaft mit Huawei ist Leica (CN: 莱卡,  Láikǎ) von einer Marke, die sonst besonders Fotoenthusiasten bekannt war, in die Unterhaltungselektronik eingestiegen. Die Partnerschaft sorgte Jahr für Jahr für eine der besten Smartphone-Kameras auf dem Markt.

Doch ein Werbevideo, welches mittlerweile auf allen Kanälen vom Unternehmen entfernt wurde, sorgte in den letzten Tagen für viel Gesprächsstoff. Das Video ist im chinesischen Internet gar nicht erst ‚angekommen‘ und alle Keywords – sowie der Markenname – wurden direkt zensiert.

Kommentare auf Leicas Social Media-Kanälen (Weibo) wurden deaktiviert nachdem hunderte Netizen (网友, chinesische Internetnutzer) negative Kommentare hinterlassen haben. Eine Minderheit rief auch zu einem ausgeweiteten Boykott des Partners Huawei auf.

Das emotionsgeladene Video mit dem Titel The Hunt welches Fotojournalisten zeigt, die ihre eigene Sicherheit riskieren, um aus Krisengebieten und von politischen Events zu berichten, nutzt unter Anderem die Tiananmen-Platz Ereignisse vom 04.06.1989 für den Aufbau der Geschichte.

Urheber des Videos ist das brasilianische Team von F/Nazca Saatchi & Saatchi, eine der weltweit größten und angesehensten Werbeagenturen, welches bereits mehrere Preisgekrönte Filme für das deutsche Unternehmen erstellt hat. Laut eigenen Angaben wurde über ein Jahr an dem Kurzfilm gearbeitet.

Die South China Morning Post berichtet allerdings, dass sich Leica von dem Video distanziert. Laut Pressesprecher sei das Video nie offiziell in Auftrag gegeben worden und es handele sich nicht um eine offizielle Marketingkampagne des Unternehmens.

Wirtschaftlich stellt China einer der größten Märkte für das deutsche Unternehmen dar und eine derartige Kontroverse, könnte negative Folgen für das Wachstum haben, da die Studentenproteste von 1989 mit bis zu 10.000 Todesopfern unter strenger Zensur stehen.

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