Das Mi Band von Xiaomi, welches durch den Partner Huami hergestellt wird, ist wahrscheinlich das weltweit erfolgreichste Gadget des Herstellers aus Beijing. Ein unverschämt gutes Preis-Leistung-Verhältnis machte den Fitnesstracker zum weltweiten Erfolg.
Mittlerweile ist das Mi Band 3 in China erschienen und Ich habe mir eines ergattern können, um für euch einen Blick auf das Gadget zu werfen. Lohnt sich das Upgrade wirklich?
Der Listenpreis in China beträgt rund 22€ (rund 30€ für mein Testgerät momentan). Bei China-Shops werden momentan allerdings zwischen 38-45€ fällig. Sobald die Lieferengpässe beseitigt sind, sollten die Preise fallen.
Update 09.08.18: Xiaomi Mi Band 3 auf Deutsch
Nachdem einige von euch in den Kommentaren gefragt haben, ob das Mi Band auch in deutscher Sprache verfügbar ist, endlich die Klarstellung! Die neueste App-Version, die seit dem 08.08 im Umlauf ist, integriert die deutsche Sprache nun automatisch.
Problem ist allerdings, dass diese Version momentan noch nicht im Google PlayStore verfügbar ist und so muss selbst Hand angelegt werden. Die benötigte Mi Fit Version 3.4.6.8 apkmirror.comfindet ihr allerdings bei oder direkt hier zum Download.
Xiaomi Mi Band 3: Größeres Touchpad und wasserdicht
Auf den ersten Blick ist das neue Mi Band kein großes Update zum Vorgänger. Das Design ist mMn. nun etwas eleganter und schlichter, das Display etwas größer und das Gerät soll bis zu einer Tiefe von 50m wasserdicht sein. Es sind allerdings die kleinen Details, die die Neuauflage des Gadgets zum echten Highlight machen.
Alle bisherigen Features aus alten Generationen bleiben erhalten, aber wurden leicht modifiziert und verbessert.
Das OLED-Display mit einer Diagonale von 0,78 Zoll ist nun fast doppelt so groß im Vergleich zum Vorgänger. So ist es möglich bis zu 26 chinesische Schriftzeichen auf dem Display darzustellen – Dies übertrifft die durchschnittliche Nachrichtenlänge auf Messaging Apps wie WeChat in China.
Für unseren Sprachgebrauch muss zwar immer noch durch die Nachrichten navigiert werden, aber das Band bietet endlich bis zu 5 Nachrichten und mehrere Screens an. Trotz des größeren Touch-Display soll die Akkulaufzeit des 110mAh Akkus dennoch sehr beachtliche 20 Tage betragen.
Der Pulsmesser auf der Rückseite wurde nochmals von Huami verbessert, aber liefert natürlich weiterhin nur Richtwerte, die gerade bei sportlicher Tätigkeit sehr nützlich sein können. Das Feature in Aktion seht ihr auch in meinem kleinen Video. Durch gedrückt halten des Touchbuttons wird die Funktion aktiviert – im Sportmodus wird permanent gemessen.
Hier ein schneller erster Eindruck zum Xiaomi Mi Band 3, welches bei mir momentan auf chinesisch läuft. Die Bedienung per Touch ist intuitiv und der hässliche ‚Zurück-Button‘ der 2. Generation wurde endlich schöner umgesetzt.
Mein persönliches Highlight ist die Variante mit NFC, welche zwar einen kleinen Aufpreis bedeutet, aber gerade in China neue Welten eröffnet. So kann, ohne das Smartphone zücken zu müssen, per Xiaomi Pay bezahlt werden. Selbiges gilt für Busse und U-Bahnen in 187 Städten in China – ein Scan des Fitnesstrackers reicht aus, um den Fahrpreis zu bezahlen bzw. die Schranke zu öffnen!
NFC ist in Deutschland nutzlos! Der Aufpreis für diese Version lohnt sich demnach definitiv nur in absoluten Ausnahmefällen.
Xiaomi Mi Fit App und Alternativen
Ich bin kein großer Fan der Xiaomi App, da entweder ein Mi Account benötigt wird oder sich über eine Dritte App eingeloggt wird (in meinem Fall WeChat). Eine DSGVO-Konforme Datenschutzerklärung besitzt die App übrigens nicht und so werden fleißig eure Daten zum Hauptquartier weitergegeben.
Dennoch ist die Mi Fit App nicht nur in allen Sprachen erhältlich, sondern auch kinderleicht zu bedienen. Alle Funktionen können hier gesteuert werden und nur mit einer App das volle Potential aus dem Fitnessarmaband herausgeholt werden.
Mit der App können Features wie Notifications, Sleep Tracking, Alarme und weiteres gesteuert werden. Mein Favorit ist das Entsperren des Bildschirms via Mi Band 3, da so kein PIN oder Fingerabdruck benötigt wird. Wer allerdings eine Gesichtserkennung in seinem Smartphone besitzt, der kann auf dieses Feature verzichten.
Auch das Mi Band 3 kann selbst einen Sperrbildschirm verpasst bekommen. Dies widerspricht ein wenig dem Feature, dass das Display beim Anheben des Armes aktiviert, aber ist vielleicht für einige ein nettes Gimmick.
Aufgepasst! Wird mit dem Arm stark gewackelt, zählt die App weiter Schritte. Gut für den Highscore, aber eventuell schlecht für die Statistik.
Hier in China werden, wenn gewollt, die Daten direkt an WeChat weitergegeben und können so direkt mit Freunden verglichen werden. Viele weitere Neuerungen bietet die App, die übrigens die Systemsprache eures Smartphones übernimmt, allerdings momentan nicht.
Open Source Alternative: GadgetBridge
Solltet ihr großen Wert darauf legen, dass eure Daten nicht an Xiaomi weitergegeben werden oder soll kein Account mit der Mi Fit verbunden werden, bietet sich die App Gadgetbridge an.
Klevere Entwickler sagen dem Internet-of-Things, welches eure Daten als Ressource nutzt, den Kampf an und geben euch die volle Kontrolle über euer Mi Band 3. Es wird kein Account benötigt.
Momentan wird das Mi Band 3 noch nicht offiziell unterstützt, aber es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis ein Entwickler sich diesem annimmt. So kann der Funktionsumfang des Xiaomi Mi Band 3 genutzt werden, ohne sich von dem Unternehmen abhängig zu machen.
In Zeiten von DSGVO und Datenskandalen eine gute Sache. Wieso für ein Produkt Geld bezahlen, wenn meine Nutzerdaten am Ende deutlich teurer weiterverkauft werden?
Fazit: Hat sich das Warten gelohnt?
Für Besitzer des Mi Band 1 oder 2 sehe ich momentan keinen Grund dieses zu ersetzen. Das wichtigste Feature, der Schrittzähler für Sportaktivitäten, hat sich nur leicht verbessert. Der Puls kann auch mit dem Xiaomi Mi Band 2 gemessen werden und da die Akkulaufzeiten gleichauf liegen, sehe ich mit dem Mi Band 3 keinen Grund für ein Upgrade.
Werden allerdings Notfikationen, Schlafmessung und alle weiteren Features genutzt, ist das große Display definitiv eine tolle Bereicherung, die das Leben einfacher machen. Designtechnisch ist Xiaomi auch den richtigen Weg gegangen und macht es Nutzern immer einfacher, das Mi Band unauffällig zu tragen. Sobald die ersten Drittanbieter Leder- oder Metallarmbänder anbieten, gibt es auch schöne Alternativen für den Alltag.
Sollten die Preise in den nächsten Monaten auf rund 25-30€ fallen, dann werden wahrscheinlich auch einige Kunden schwach und holen sich die neue Version.
Insgesamt ein gelungenes Upgrade, das vieles besser macht, aber keine wirklich neuen Features bietet. Der Preis ist abermals im Vergleich zur Konkurrenz unschlagbar! Richtig zur Geltung kommen wird das Fitnessarmband allerdings vorerst nur in China, denn die NFC-Funktion bindet nicht nur Nutzer an das Ökosystem, sondern spart diesem auch Zeit und Nerven im chaotischen China.
Der Testbericht
Das beste Fitnessarmband aus China
Das Mi Band 3 bietet keine bahnbrechenden Neuheiten für Besitzer eines Mi Band 2. Wer allerdings einen Fitnesstracker erstehen möchte, der kommt nicht um das Preis-Leistung-Verhältnis des Mi Band 3 herum.
Testergebnis
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Design
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Funktionalität
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Preis-Leistung