[bs-quote quote=“Was erfolgreich ist, wird kopiert!“ style=“style-22″ align=“center“][/bs-quote]
Dieses Credo gilt wohl nirgends mehr als in China, weshalb sich gerade dort Trends rasend schnell verbreiten. Nach der oft verhassten Notch, die Apple mit dem iPhone X etabliert hat, kommt jetzt eine neue Lösung für das gleiche Problem in Mode: Ausfahrbare Kameras.
Welche Geräte Ihr erwarten könnt, wovor ich dabei Angst habe und wieso es trotzdem eine Chance ist, lest Ihr im folgenden Artikel
Neues Mi Mix 3 steht in den Startlöchern
Vor nur wenigen Monaten hat Xiaomi das Mi Mix 2S herausgebracht, doch als das Design vom Vorgänger übernommen wurde, gingen sofort die Spekulationen über den Nachfolger los. Denn das Design entsprach keineswegs den Gerüchten, die im Vorfeld die Runde machten.
Wie das Mix 3 aussehen würde, war schon lange ein Thema, da die Mix Reihe von Anfang an für möglichst wenig Rahmen und möglichst viel Display auf der Front steht. Doch nun ist klar, es wird weder die erwartete Notch geschweige denn die Kamera in der oberen rechten Ecke, denn das neue Modell soll eine ausfahrbare Kamera bekommen!
Damit folgt Xiaomi den beiden Vorbildern aus dem BBK Smartphoneimperium; Dem Vivo Nex und dem Oppo Find X. Denn diese haben erstmals Kameras im Gehäuse, die sich Ein-und Ausfahren lassen.
Bekannt wurde das neue China-Smartphone durch ein geleaktes Teaser-Bild, zusätzlich wurde ein angemeldetes Patent für ein Kamera- und Blitzmodul von Xiaomi, dass dem Vivo Nex sehr ähnlich sieht, entdeckt. Doch seht selbst:
Demnach soll das neue, randlose Flaggschiffsmartphone im September vorgestellt werden. Damit dürfte es spannend werden, wie weit Xiaomi mit dem neuen Design die Display-to-body Ratio noch erhöhen kann. Das werden wir in spätestens 2 Monaten, vermutlich aber schon durch diverse Leaks vorher, wissen.
Der nächste Leak: Elephone mit Dual Kamera Modul
Elephone ist der erste kleinere Hersteller aus China, von dem bekannt ist, dass er auch an solch einem Gerät arbeitet. Hier geisterten schon direkt Fotos des noch namenlosen Smartphones durch Weibo, die zeigen sollen, wie Elephone es geschafft hat, mit der neuen Technik 95% der Vorderseite mit Display zu füllen. Dies wäre für den relativ kleinen Hersteller ein großer Erfolg, der einiges an Aufmerksamkeit mit sich bringen wird.
Nach den zwei durchaus gelungenen Smartphones U und U Pro könnte das der nächste Schritt zu einem international erfolgreichen und bekannten Hersteller sein.
Dennoch bin ich skeptisch, da es bei diesem Smartphone meiner Meinung nach sehr einfach ist einen großen Fehler zu machen und es sich mit den meisten Kunden zu verscherzen.
Allerdings hat Elephone seit kurzer Zeit eine eigene Fabrik gegründet. Ob genug Erfahrung und Talent vorhanden ist, ein solches Smartphone zu erstellen, kann momentan allerdings nur vermutet werden.
Neue Technik, neue Probleme: Die Tücken des Trends
Bis jetzt haben sich Xiaomi und Elephone am Vivo Nex orientiert, den Aufbau des Oppo Find X hat noch niemand kopiert. Das liegt entweder daran, dass die Zeit seit der Vorstellung schlicht zu kurz war um es zu kopieren, oder dass selbst Oppo, einer der führenden Hersteller Chinas, es nicht geschafft hat, die Technik bei einem 1000€ teuren Smartphone problemlos zu integrieren.
Denn das Handy ist durch das große Kameramodul im Inneren extrem instabil und kann mit bloßen Händen so in der Mitte verbogen werden, dass das Glas auf Vorder- und Rückseite zerbricht und das Smartphone damit nur noch ein Haufen Elektroschrott ist. Herausgefunden hat das der Kanal Jerry Rig Everything im folgenden Video:
Bei Vivo sieht die Lage zwar besser aus, doch auch bei diesem Chinahandy macht die Kamera Probleme. Denn diese fährt sich ohne Grund bei der Nutzung von manchen Apps aus, was den Mechanismus jedes mal belastet und besonders dann zu einem Problem werden kann, wenn das in der Hosentasche passiert. Denn wenn das Kameramodul abbricht, ist die Reparatur im besten Fall nur sehr kostspielig, im schlimmsten Fall unmöglich.
So wird das neue, ausfahrbare Kameramodul eine neue Schwachstelle im Design der betreffenden Smartphones, bei denen der Mechanismus relativ abbrechen oder schlicht kaputt gehen kann. Zumindest jetzt am Anfang gibt es noch einige Probleme mit der Umsetzung, und es darf bezweifelt werden, ob kleinere Hersteller mit weniger Budget dies auf Anhieb besser können.
Andererseits kann so auf die Notch verzichtet werden, was viele (inklusive mich) definitiv erfreuen dürfte. Für alle, für die eine Notch ein no-go ist, bekommt man eine Alternative die eine noch bessere Display-to-Body Ratio verspricht und man dabei „nur“ eventuell die beschriebenen Kompromisse eingehen muss. Ob sich die Pop-Up Kameras durchsetzen werden, wird die Zeit zeigen. Bei richtiger Umsetzung denke ich, dass Sie die Notch aus hochpreisigen Smartphones verdrängen wird. Wie seht Ihr dass? Lasst uns in den Kommentaren diskutieren!