Amazon ist im Westen überall bekannt, es ist die Instanz für Onlineshopping schlechthin. Ganz anders in China, wo der E-Commerce Gigant bisher kein Glück hatte und bei unter 2% Marktanteil liegt. Eine spekulierte Fusion mit Kaola könnte das schlagartig verändern.
Eine Win-Win Partnerschaft
Doch erst einmal zu Kaola selbst. Diese Plattform ist Marktführer in China, wenn es um Import von ausländischen Waren geht. Konkret werden 26% des Umsatzes über Kaola gemacht, womit TMall (Alibaba) und JD Worldwide (JD.com) hinter sich gelassen werden können. Doch hinter Kaola steht im Gegensatz zur Konkurrenz kein großer E-Commerce Experte, sondern NetEase, die für Ihre Website 163.com, ihrem Spotify-ähnlichen Musikdienst, Gratis Email-Accounts und Ihre Aktivität als Games-Publisher bekannt sind.
Doch in Kürze könnte mit Amazon der große Name kommen, der Kaola international mehr Aufmerksamkeit verschafft und mehr Produkte ins Sortiment bringt. Beide Firmen möchten die Berichte aktuell nicht kommentieren, es wäre jedoch ein sinnvoller Schritt für beide Parteien.
Denn auch für Amazon wäre es endlich eine Möglichkeit groß in das chinesische E-Commerce Geschäft einzutreten. Mit dem eigenen chinesischen Joint-Venture werden aktuell keine Gewinne erwirtschaftet und Amazon spielt auf dem dynamischsten und wichtigsten Markt für Online Shopping weltweit so gut wie keine Rolle. Wenn Amazon in Zukunft als Lieferant für die angestrebten 2.000 europäischen Marken auftreten würde und Kaola als Händler diese in China vertreibt, würden beiden Seiten profitieren. Ob es zu solch einem – oder überhaupt einem – Deal kommen wird, werden wir sicher schon bald erfahren.