CEO Richard Liu Warnt: JD Logistics geht in zwei Jahren das Geld aus

jd logistics truck

JD.com (京东, Jīngdōng) ist das zweitgrößte E-Commerce Unternehmen in China mit über 300 Millionen registrierten Nutzern. Obgleich das zuverlässigste und schnellste Online-Plattform, verliert das Unternehmen, insbesondere der Tochterkonzern JD Logistics, hunderte Millionen Euro pro Jahr.

Laut eigenen Angaben werden über 90% der Pakete innerhalb von 24 Stunden ausgeliefert. Eine gigantische Flotte an Fahrern und unzähligen Warenhäusern sorgen für diese unglaubliche Statistik. Allerdings kommt dieser Service zu einem Preis, der von dem Unternehmen getragen wird, da keine Versandkosten anfallen.

Ein firmeninternes Dokument wurde an chinesische Medien weitergeleitet und in diesem macht der CEO Richard Liu (刘强东, Liu Qiangdong) deutlich, dass innerhalb von 12 Jahren keine schwarzen Zahlen geschrieben wurden und das Unternehmen in zwei Jahren alle Investitionen aufgebraucht haben wird.

JD Logistics verzeichnete in 2018 Verluste von 2.3 Milliarden RMB (300€ Millionen) während die JD Plattform selbst 500 Millionen RMB (66€ Millionen) verlor.

Tmall ungeschlagene Nummer 1 vor JD. Amazon weniger als 1 in China.

Kurz vor der Veröffentlichung des Dokumentes änderte JD die Lohnstruktur der Lieferanten von JD Logistics. Statt einem festen Grundgehalt basiert das Einkommen nun auf einem Provisions-System, welches – so die Aussagen des Unternehmens – die besten und fleißigsten Mitarbeiter besser belohnt. Ebenfalls wurden die (steuerfreien) Einzahlungen in Wohnungsfonds der Mitarbeiter um 5% auf nun rund 7% reduziert.

Grund für die großen Verluste soll laut Liu sein, dass nicht genug Pakete durch Jingdongs 200.000 Businesspartner versendet werden, sodass die großen Kosten nicht gedeckt werden konnten.

Nachdem JD Logistics in 2017 als eigenständiges Tochter-Unternehmen etabliert wurde, konnte das Unternehmen 2,2€ Milliarden einsammeln und wurde zu diesem Zeitpunkt mit rund 12€ Milliarden bewertet. Die größten Investoren in JD sind Tencent (20%) und Walmart (12%).

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