Jack Ma verspielt seine Beliebtheit auf Alibaba Hochzeitsevent

China CEO Alibaba

Erfolgreiche Gründer sind ein Phänomen für sich – oft verkörpern sie den Traum davon, dass es jeder zum berühmten Milliardär schaffen kann und man mit genug Arbeit und der richtigen Idee an die Spitze kommen kann. Zusammen mit einem Talent für Selbstvermarktung kommen dann Superstars wieElon Musk oder auch Jack Ma heraus.

Letzterer war lange Vorbild für eine ganze Generation an Chinesen, jedoch bröckelt sein öffentliches Image aktuell. Dafür ist jedoch niemand anderes Schuld als er selbst – und ein missglücktes Wortspiel.

Jack Ma als Synonym für 996?

Vor wenigen Monaten startete die 996.ICU Kampagne, die die langen Arbeitszeiten vieler Entwickler in China anprangerten. Während die Aktion bei den Arbeitnehmern größtenteils auf Verständnis und Unterstützung gestoßen ist, gibt es auch einige Gegenstimmen. Besonders prominent steht dafür Jack Ma, der Gründer von Alibaba und dem zweit-reichsten Menschen Chinas. 

Er arbeitete selbst extrem viel, deshalb sollen seine Angestellten das gleiche tun – Alibaba Gründer Jack Ma

Dafür sorgte eine Aussage in der South China Morning Post (die auch zu Alibaba gehört), in der er die 12 Stunden Arbeitstage als Segen bezeichnete.

Er selbst hätte schließlich früher auch regelmäßig 12 Stunden gearbeitet und es hatte ihm nicht geschadet. Seine einfache Formel lässt sich auf „Viel Arbeit= Viel Geld = Viel Erfolg“ herunterbrechen.

Diese veraltete Sicht aus Zeiten der Industrialisierung berücksichtigt dabei weder Burn-Outs, eine geregelte Work-Life- Balance und den Fakt, dass eine längere Arbeitszeit nicht mit einer erhöhten Produktivität gleichzusetzen ist. Außerdem sind solch extreme Arbeitszeiten langfristig nachgewiesenermaßen Schädlich.

Bei seinen Mitarbeitern die, im Gegensatz zu ihm, nicht alle ein solches Arbeitspensum durchhalten hat er damit einen Teil seiner Reputation verspielt. Jetzt ist er mit einer Rede zu dem Thema in ein Fettnäpfchen getreten.

Jack Ma spricht auf Hochzeit über Sex seiner Mitarbeiter

Bei dem diesjährigen Ali Day, bei dem sich traditionell Mitarbeiter bei Alibaba das Ja-Wort geben, hat Jack Ma in seiner Rede als Trauzeuge ein Wortspiel zu dem 996 Thema gebracht, welches alles andere als gut ankam. Vor den 102 Paaren hatte er folgendes gesagt:

“We emphasize the spirit of 996 at work. We want 669 in life. What is “669?” Six times over six days a week, the key is to last long.”

Zusammengefasst spricht er darüber, dass bei der Arbeit der 996 Rhytmus das Ziel ist, im Leben 669. Gemeint damit ist 6 mal Sex pro Woche, der lang dauern soll. Denn „neun“ (九, Pinyin: jiǔ) wird im chinesischen ähnlich zu „Lange Zeit“ (久, Pinyin: jiǔ) ausgesprochen.

Außerdem sei die Ehe dazu da, um Kinder zu bekommen. Für diese Rede und seine Sicht auf Arbeitszeiten, das Privatleben der Mitarbeiter und den Zweck einer Ehe, hat Ma alles andere als Unterstützung auf Weibo bekommen. Später ruderte auch Alibaba zurück und versuchte das Statement zu entschärfen.

In Zukunft sollte Ma genau aufpassen, was er wo sagt, damit er auch in Zukunft als Vorbild gelten kann und nicht das Klischee eines arroganten CEOs ausfüllt, der den Zugang zu seinen einfachen Mitarbeitern verloren hat.

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