Die Initiative für eine modernere Rechtsprechung und digitale Unterstützung dieser zeigt in China nun seine ersten Auswirkungen. Das „System 206“ von iFlytech wird ab jetzt in einem Gericht in Shanghai zum Einsatz kommen.
Keine Entscheidungskraft, nur zur Unterstützung
Der smarte Assistent soll dabei keine Entscheidungen treffen, sondern nur die Richter unterstützen. Dafür kann die AI das Gesprochene live transkribieren, anhand der Stimmen die sprechenden Personen unterscheiden, Fakten auf den Displays anzeigen und noch einige weitere Funktionen des Gerichts übernehmen oder bei diesen unterstützen.
Insgesamt soll dadurch das Recht auf Klage und ein gerechtes Urteil ermöglicht werden, so Guo Weiqing Präsident des 2. mittleren Volksgerichts (cn: 中级人民法院) in Shanghai. Dieser hat das neue System erstmals eingeführt. Das System wurde dabei bis Ende 2018 mit Daten aus 122 Millionen Gerichtsverfahren und 6 Millionen Gerichtsakten trainiert. Damit kann es bis jetzt „nur“ unterstützen und keine eigenen Entscheidungen fällen. Also ist auch China aktuell noch weit davon entfernt, Richter durch AI zu ersetzen. Manche sehen genau dies als Utopie und Rettung der Rechtssysteme, andere warnen davor sich zu sehr auf Künstliche Intelligenz zu verlassen.
Dabei ist dieses Gericht das erste, welches auf diese neue Technologie setzt, sicher jedoch noch nicht das letzte. Denn China bemüht sich nach Kräften, Ihre Judikative an die neuen Gegebenheiten durch moderne Technologien anzupassen und Gerichtsprozesse durch diese zu beschleunigen und zu verbessern. Dazu gehört auch, dass einige Gerichte mittlerweile Chatverläufe von Messengerplattformen als Beweise anzuerkennen. So beispielsweise von QQ oder WeChat.