China gilt als Zukunftsmarkt für Elektroautos, mit dem die heimische Automobilindustrie zu der globalen Konkurrenz aufschließen kann. Enorme Subventionen sorgten in den letzten Jahren dafür,dass der chinesische Markt größer ist als der europäische und amerikanische zusammen! Doch mittlerweile sollen Teile der Förderung wieder abgeschafft werden und die Sicherheit der Autos steht in letzter Zeit wieder vermehrt im Fokus. Neben einem Tesla brannten auch ein Nio ES8 und ein BYD E5 innerhalb von nur einer Woche in China, jeweils mit unterschiedlichen Brandursachen.
Wer ist Schuld? Besitzer oder Hersteller?
In den Videos des Tesla Model S sieht man, dass die Luxuslimousine ohne ersichtlichen Grund anfängt zu rauchen und dann innerhalb kürzester Zeit in Flammen steht. Der Unfall, bei dem auch andere Autos ausbrannten, wird aktuell noch von Tesla untersucht, weshalb es zur Brandursache noch keine genaueren Infos gibt. Vermutlich gab es einen Kurzschluss, jedoch muss noch auf den abschließenden Bericht gewartet werden.
Auch vom brennenden BYD E5 gibt es ein relativ spektakuläres Video, in welchem das Auto offensichtlich in Flammen aufgeht. Auch wenn man bei brennenden Elektroautos logischerweise immer den Akku im Verdacht hat war das bei BYD wohl nicht der Fall, sogar ganz im Gegenteil. Denn obwohl der Wagen eine halbe Stunde lang gebrannt hatte, war das Akkupack noch unbeschadet, die Brandursache war wohl im Kofferraum. Auch hier dauern die Untersuchungen noch an, jedoch liegt es vermutlich nicht an dem Akku, sondern eher am Inhalt des Kofferraums.
Schlechte Nachrichten für angeschlagenes Startup
Vor allem die Schlagzeilen rund um den Nio ES8 könnten den Hersteller vor weitere Probleme stellen. Denn zum einen ist das Startup schon angeschlagen, zum anderen könnte Nio nicht ganz unbeteiligt an dem Brand sein.
Auch der Nio SUV ist durch einen Kurzschluss in der Batterie in Brand geraten, sieben Minuten nach der Rauchentwicklung stand das Auto in Flammen. Jetzt hat Nio in einem Statement bekannt gegeben, dass sowohl die Kühlung der Batterie, als auch deren Schutzhülle vor dem Unfall bereits stark verformt waren. Vermutlich handelt es sich also um einen Unfallwagen, da bei dem Auto kurz vor dem Feuer schon in einem Service Center die Stoßstange und der Frontscheibenschutz repariert wurden.
Jedoch kam es dabei weder zu einer Reparatur, noch einer Kontrolle der Batterie, da dies vom Kunden nicht gefordert wurde. Vermutlich hätte dieser Brand also schon damals verhindert werden können, wenn die Angestellten die Batterie überprüft hätten.
Elektroautos sind eine Gefahr? Absolut nicht!
Eine Menge Schlagzeilen für nur eine Woche und ein Land, vermutlich werden sich jetzt viele denken „In so ein Auto steige ich nie ein!“. Jedoch gehen die gefühlte und reale Sicherheit hier massiv auseinander, ähnlich wie bei den angeblich so gefährlichen Flugzeugen, welche tatsächlich die sichersten Verkehrsmitteln der Welt sind. Laut Tesla fangen Verbrenner sogar elf mal so häufig Feuer wie die eigenen Elektroautos, auch CNN sieht die Brandwahrscheinlichkeit bei Elektroautos für gleich gering, wenn nicht sogar geringer als bei konventionellen Autos.
Damit bleibt festzuhalten, dass es keinen rationalen Grund gibt, in einem batteriebetriebenen Auto mehr Angst vor einem Brand zu haben, als in jedem anderen Auto. Das Thema erfährt nur durch die Videos, Medien und Skepsis gegenüber der neuen Technologie eine Aufmerksamkeit, wie sie bei den vielen Bränden konventioneller Autos einfach nicht gegeben ist.