Während Samsung, Apple und Huawei allesamt auf Triple-Kameras mit einem 12-16 Megapixel Hauptsensor auf der Rückseite setzen, kontert Xiaomis Mi Note 10 mit 5 Sensoren und weltweit einzigartigen 108 Megapixeln.
Das Megapixel allein kein Garant für geniale Bilder sind ist offensichtlich. Wie gut ist die Software der mega-detailierten Kamera von Xiaomi und was sagen Gerätetester zum erschwinglichen Smartphone für rund 550€?
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Die restliche Ausstattung des Xiaomi Mi Note 10 (auch CC9 Pro genannt) gehört definitiv nicht in den Highend-Bereich. Fokus ist die Penta-Kamera, die im 108-Megapixel-Modus Bildaufnahmen mit wahnsinnigen 12.032 x 9.204 Pixeln aufnehmen können. Mit einer solchen Auflösung sollen alle Details eingefangen werden. Die Kamera der Frontseite ist mit 32 Megapixeln zahlenmäßig auch den meisten Konkurrenten überlegen.
Verwunderlich ist, dass 4K-Videos nur mit 30fps aufgenommen werden und HDR als Feature fehlt bzw. (noch) nicht implementiert wurde.
Zum Vergleich: Bilder des iPhone 11 (mit 12 Megapixel Hauptsensor) werden in einem Format von maximal 4032 x 3024 geschossen.
Mit einem Snapdragon 730G mit einer Adreno 618 GPU wird allerdings nur obere Mittelklasse verbaut. Auch die 6GB RAM und 128GB Speicher sind mittlerweile auch bei deutlich günstigeren Geräten von Xiaomi verbaut. Auch das Samsung-Display ist mit 6.47 Zoll und einer Auflösung von 2380 x 1080 Pixeln absoluter Mi-Standard.
Der Akku fällt mit 5260mAh großzügig aus und soll die energiehungrige Kameraarchitektur für lange Zeit versorgen.
Unterstützt werden alle gängigen LTE-Frequenzen (+ Dual-SIM) und das Smartphone ist in den drei Farbvarianten Schwarz, Weiß und Grün erhältlich.
Mi Note 10: Megapixel-Wahn oder Paradigmenwechsel?
Diverse Gerätetester bzw. Reviews sind sich einig: Das Xiaomi Mi Note 10 bietet eine einzigartige und originelle Kamera. Auch DxO-Mark, die Referenzwebseite für Kameratests, vergibt 130 Punkte für die Kamera des Note 10. Geschlagen wird diese nur durch Huaweis Mate 30 Pro. Galaxy Note 10+ und iPhone 11 landen mit knapp 126 Punkten dicht dahinter.
Doch wieso wird die Konkurrenz, trotz 108 Megapixeln und 5 Sensoren, nicht deklassiert? Handelt es sich hier nur um einen Versuch statt einer Technik-Revolution?
Detailreichere Bilder sind selbst im digitalen Zoom weiterhin absolut großartig, aber Megapixel sind nicht alles. Vor allem die Software im Xiaomi Mi Note 10 (MIUI 11) benötigt noch weitere Iterationen, um mit den Branchenriesen mithalten zu können.
So soll die Detailschärfe nur wirklich im Zentrum der Bilder wirklich ihr volles Potential zeigen können, denn Ränder seien, so Marques Brownlee in seinem Test, deutlich unschärfer. Auch sei es oft mühsam Fotos zu schießen, da das verarbeiten des Bildmaterials oft mehrere Sekunden dauern kann, bevor der Schnappschuss als Preview bereit steht.
Insgesamt ist das Xiaomi Mi Note 10 ein mutiger und erfinderischer Schritt, der meiner Meinung nach allerdings vorerst eine Ausnahme bleiben wird. Obwohl 9 Mal mehr Megapixel im Vergleich zum iPhone zur Verfügung stehen, Mi Note 10 sein volles Potential nur in Nischenanwendungen entfalten.