Normalerweise sind es neue Smartphones, Innovationen oder Skandale aus China die die Nachrichten bestimmen. Doch in der letzten Tagen geht es hauptsächlich um das Geschäft mit der Cloud. Anfangs ging es „nur“ um den chinesischen Markt, doch mittlerweile dehnt sich der Wettbewerb auf die ganze Welt aus.
Ein Kampf um die Zukunft
Clouds? Dabei denken die meisten an Dropbox, Google Drive und eventuell noch Microsofts Onedrive. Doch viel wichtiger als die privaten Clouds ist das B2B-Geschäft. Denn darauf bauen ganze Unternehmen und mittlerweile das halbe Internet auf und Microsoft sowie Amazon verdienen mit Ihren professionellen Angeboten (Azure und AWS) massig Geld.
Amazon hat es schon letztes Jahr zur wertvollsten Firma der Welt geschafft, auch Microsoft hat nun ganz aktuell die $1 Billionen Marke geknackt. Bei letzterem lag es nicht an Windows (läuft eher schleppend) oder den Surface Geräten (Innovativ, bringen aber kaum Geld), viel mehr an der Azure Cloud Plattform. 73 Prozent Wachstum im vergangen Jahr katapultiert die Aktie auf ungeahnte Höhen. Amazons Plattform wächst nicht ganz so schnell, ist dafür schon weltweiter Marktführer und noch deutlich größer.
Amazon zieht sich zurück und expandiert
Die Bedeutung des zukunftsträchtigen Markts sollte nun klar sein, doch wie sieht es nun mit China aus? Wie so oft ist die Lage in dem Land deutlich anders aufgeteilt als im Rest der Welt. Denn zum einen schlummert hier gigantisches Potenzial für Amazon und Microsoft, zum anderen machen sich Alibaba, Tencent und co. auf Ihrem Heimatmarkt breit.
Amazon will das jedoch ändern, denn während man sich aus dem Händler Geschäft zurück zieht, wird in die Cloud Expansion investiert. So wurde gerade erst der Start in Hong Kong angekündigt und ein starker Marktanteil wird für ein weiteres globales Wachstum der Sparte essentiell sein. Außerdem werden die Geschäfte in Hong Kong zeigen, was in Festland China für Amazon möglich ist.
Alibaba auf der anderen Seite will global erfolgreich werden. Noch halten diese weltweit 5% des Markts, im Reich der Mitte sind es jedoch über 30%. Lancelot Guo, der Vize-Präsident der Cloud Sparte, hat jedoch eine Expansion in Aussicht gestellt. Denn wenn US-Konzerne in den Chinesischen Markt investieren, wird Alibaba den Spieß umdrehen und im Rest der Welt gegen die US Konzerne antreten.
Bereits heute gibt es 15 lokale Datencenter außerhalb Chinas, in die nun kräftig investiert wird. Diese stehen schon unter anderem in Australien, Indien und Japan und werden dort Amazon und Microsoft das Geschäft streitig machen. Es wird spannend, denn alle Unternehmen werden sich außerhalb Ihrer Heimatmärkte beweisen müssen und bessere Angebote als die Konkurrenz bieten wollen. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob die amerikanischen oder chinesischen Firmen mehr Kunden anziehen und damit langfristig wachsen können.