Die Miet-Scooter-Industrie in den USA boomt. Nachdem die Shared Bikes wie Mobike und ofo momentan mit Problemen zu kämpfen haben, boomen Startups wie Spin oder Bird, die elektronische Scooter für kurze Strecken anbieten.
Diese Unternehmen nutzen die bekannten Xiaomi Scooter, um sie über ihre App für kurze Zeit zu vermieten. Seit Lyft in das Millionengeschäft eingestiegen ist, äußerst sich Xiaomi allerdings verärgert und droht diese zu verklagen, weil sie unrechtmäßig mit den Mijia Produkten werben und diese modifizieren.
Warum nutzen alle Firmen Xiaomi Scooter?
Seit Xiaomi in den Segway-Besitzer Ninebot, der sein Geld damit verdient hat Segways Produkte zu kopieren, investiert hat, dominieren diese den Markt für E-Scooter. Unter dem Modellnamen M365 wurde das bisher erfolgreichste Produkt auf Xiaomis Crowdfunding Plattform veröffentlicht und kostet in China immer noch rund 250€.
Bis auf einige Werbebotschaften und der Abwesenheit der chinesischen Logos, gibt es bei diesen Scootern – wie auf dem Bild zu erkennen ist – keine Veränderungen. Dies scheint sogar mit Xiaomi abgesprochen zu sein, denn Bird und andere Unternehmen behaupten, exklusive Verträge für den Scooter erworben zu haben.
Ebenfalls besitzen die Scooter einen „Öko-Modus“ in den das Zweirad auf eine Maximalgeschwindigkeit von 18 km/h gesetzt wird. Dies sorgt dafür, dass es in fast allen Staaten legal ist. Modifiziert kann dieser Modus per App und der Endnutzer kann diese Einstellungen nicht ändern.
Weitere Elektroroller, die zum Beispiel von dem Startup Lime verwendet werden, laufen weiterhin unter dem Namen Ninebot.
Modifikationen am Scooter: Problemfall Lyft
Lyft, als einer der größten Uber Konkurrenten in den wichtigsten Märkten, steht nun allerdings in der Kritik und wurde durch einen öffentlichen Brief von Xiaomi verwarnt. Es soll sogar soweit gehen, dass Xiaomi das Unternehmen verklagen wird, um entweder eine Partnerschaft zu erzwingen oder die Nutzung der Scooter zu untersagen.
Natürlich kontert Lyft und behauptet, dass lediglich Sicherheitsverbesserungen vorgenommen wurden, um die Geschwindigkeit des Scooter auf maximal 20 km/h zu setzen.
Ebenfalls wurde über dem Kontrollelement eine Schaltfläche angebracht, die neben einem QR-Code zur Aktivierung auch weitere Features für die Lyft App implementiert.
Da andere Unternehmen diesen Trick nicht nutzen und den Scooter in den Standardausführungen zur Verfügung stellen, ist Xiaomi verärgert. Ob das Unternehmen aus Beijing daran gehindert wird Daten zu sammeln oder ob sie sich um ihren Ruf sorgen, da sie als Hersteller bekannt sind, bleibt offen.
In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob sich die beiden Unternehmen einigen können. Ich bezweifele, dass Xiaomi die Möglichkeit hunderttausende Scooter zu verkaufen, so einfach über Bord wirft.
Regulationen in Deutschland ändern sich ebenfalls
Ab dem 1. Quartal 2019 sollen sich auch in Deutschland die Regeln ändern. Elektronische „Kick-Roller“, wie sie der Gesetzgeber bezeichnet, sollen wie Fahrräder behandelt werden. Bisher wurde alles über 250W als Kraftfahrzeug eingestuft. Bei momentanen Regulierung herrscht Versicherungspflicht und sogar ein Kennzeichen wäre notwendig.
Mit den neuen Regelung soll dies nicht der Fall sein und alle Fahrzeuge unter 20 km/h sollen so leichter zugänglich werden.
Diverse Startups stehen bereits in den Startlöchern und wollen den Markt erobern. Würdet ihr das Fahrrad gegen einen Scooter tauschen?