Techkou berichtete bereits über die teilweise dreisten Methoden, um Fake-Reviews auf Amazon zu generieren. In diesem Fall, der übrigens immer noch regelmäßig vorkommt, werden Kundendaten gestohlen und genutzt um einen zweiten Account anzulegen, der dann einkauft und bewertet.
Der neueste Trick, den bisher viele China-Händler ausnutzen ist weniger erschreckend, sondern fast schon zum Schmunzeln, denn hier werden Emojis zweckentwendet, um Bewertungen vorzugaukeln.
So werden Kunden falsche Bewertungen angezeigt
Die neue Masche kann nur bei Produkten eingeführt werden, die noch keine Bewertungen besitzen. Alles, was benötigt wird, ist einen Deal im Amazon Seller Central für die entsprechenden Produkte zu erstellen und diesen mit folgendem Text zu versehen: „⭐⭐⭐⭐⭐(27)“ .
Wie auf dem obigen Screenshot ersichtlich, fällt die Mogelei auf den ersten Blick absolut nicht auf. Nur wer genauer hinschaut oder Amazons Layout im Schlaf kennt, würde auf diesen Trick aufmerksam werden. So soll Kunden wohl der erste Kauf schmackhaft gemacht werden, bevor eine Bewertung eintrudelt und die Emojis sichtbar als Fake auffallen.
Das auch erfolgreiche Amazon’s Choice Produkte von diesem Fake gebrauch machen ist allerdings mehr als peinlich für den e-Commerce Giganten. Folgendes Beispiel zeigt, wie Händler offensichtlich gepennt haben und Amazon dieses Problem wohl noch nicht bekannt ist.
Vielleicht ist es kein Zufall, dass genau dieser Händler aus Shenzhen rund 20% negative Bewertungen besitzt. Ob sich so ein schlechter Verkäufer allerdings den Amazon’s Choice Banner verdient hat, wage ich allerdings zu bezweifeln. Vermutlich gibt das Unternehmen viel für PPC-Kampagnen (Pay Per Click Werbung) aus und/oder kann massiven Traffic von anderen Plattformen auf sein Produkt leiten.
Insgesamt wahrscheinlich einer der harmlosesten Betrugsversuche, der in viele e-Commerce Gruppen von deutschen Händlern belächelt und teilweise für die Kreativität bewundert wird.
Es ist allerdings zu erwarten, dass Amazon hier schnell reagiert und das Einbinden von Emojis untersagt. Da sich bereits auch Ende letzten Monats das Bundeskartellamt gegen Amazon eingeschaltet hat, sind Patzer wie diese vielleicht von deutlich größerer Tragweite und könnten massive Strafzahlungen zur Folge haben.