Seit 2019 gibt es von chinesischen Technologieunternehmen vermehrt negative Ausblicke auf die Zukunft. So untere anderem von Alibaba und Coolpad. Nun hat auch Ren Zhengfei, seines Zeichens Gründer und CEO von Huawei eine pessimistische Sicht für die Zukunft bekanntgegeben und in diesem Zug Einsparungen beim Personal angekündigt.
Schwere Zeiten voraus?
Man sollte meinen, dass es Huawei blendend geht. Auch wenn die meisten bei der Firma an die Smartphones von Huawei und der Tochter Honor denken, gibt es ein anderes, deutlich wichtigeres Geschäftsfeld. Als Netzausrüster ist Huawei weltweit ungeschlagen, weder kann die nationale Konkurrenz in Form von ZTE, noch die internationalen Wettbewerber wie Nokia oder Ericsson mithalten. Gerade wenn es um den neuen 5G Standard geht, ist Huawei in Forschung, Entwicklung und Produktion ganz vorne mit dabei. Also geht es mit Huawei in der Zukunft weiter so steil bergauf wie bisher?
Wenn Ren Zhengfei recht behält, wird es deutlich schwerer werden. Denn „in den nächsten Jahren wird die generelle Situation vermutlich nicht so gut sein, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir müssen uns auf schwere Zeiten vorbereiten…Wir werden uns auch von einigen mittelmäßigen Angestellten trennen müssen und die Arbeitskosten senken“ (Frei aus dem Englischen übersetzt).
Grund für seinen Pessimismus sind unter anderem die Verbote von Huawei in Ländern wie den USA oder Australien, sowie de Komplikationen rund um die Verhaftung seiner Tochter in Kanada. Neben diesen Problemen trifft Huawei selbstverständlich auch die weniger starke chinesische Wirtschaft, besonders hart aber auch der Handelskrieg. Huawei ist ein Paradebeispiel für einen der Gründe, wieso die USA und China diesen Handelskrieg führen. Angebliche chinesische Spionage, die Technologieherrschaft und die Abhängigkeit von Unternehmen und Technologien aus dem Ausland sind alles Gründe, weshalb Huawei besonders im Fokus amerikanischer Sanktionen steht.
Laut dem CEO arbeiten aktuell 180.000 Mitarbeiter für Huawei, die jährlich circa $30 Milliarden an Kosten verursachen. Diese Kennzahlen sollen in den nächsten Jahren also sinken, auch wenn noch keine Konkreten Angaben gemacht wurden. Auf keinen Fall darf dabei vergessen, wie gut das Unternehmen tatsächlich aktuell da steht. Für 2019 sind trotz dieser pessimistischen Nachricht ein Umsatzplus von 20% geplant, wodurch dieser dann $125 Milliarden betragen würde. Ein ähnliches Wachstum war auch 2018 möglich. Also eine sehr solide wirtschaftliche Basis, auf der Huawei steht.