Jetzt wurde das Urteil gesprochen und Li Liang hat recht bekommen. Der Vizepräsident von Bytedance hatte Baidu verklagt, da bei der Plattform mindestens ein „verleumderischer“ Artikel gepostet wurde. Jetzt wurde entschieden, dass dieser Post gelöscht werden muss, 50.000 Yuan (ca. 6.600€) an Schadensersatz gezahlt werden muss und ein gut sichtbarer Artikel bei Baidu erscheinen muss, in dem sich bei Li Liang entschuldigt wird. Wird gegen eine der Auflagen verstoßen werden alle Details der Verhandlung an die Presse weitergegeben, was eine besondere Regelung des Urteils ist.
Was ist passiert?
Auf Beidu erschien vergangenes Jahr ein Post, der frei übersetzt Li Liang als einen Amateur bezeichnet hatte, welcher angeblich Geschäftsideen kopiert hätte und damit gescheitert ist. Gemeint waren damit natürlich Bytedance und deren Apps und Websites, da er für die Firma arbeitet. Diese Unterstellungen sollten nach dem Urteil nach nur das Geschäft des Startups schädigen und waren damit haltlos.
Das Urteil ist aus gleich zwei Sichtweisen heraus interessant. Zum einen hat Li Liang, und damit er stellvertretend für Bytedance, vom Gericht für die Anschuldigung Recht bekommen, dass in dem „Krieg“ der beiden Firmen rund um einige Geschäftsfelder auch mit Diffamierungskampagnen gekämpft wird. Dass Fakenews genutzt werden, um der Konkurrenz zu schaden ist das eine, dass Gerichte das anerkennen und das Bestrafen ist in solch einem Fall jedoch noch neu.
Zum anderen zeichnet sich in letzter Zeit immer mehr ab, dass Bytedance Baidu in Sachen Einfluss und Erfolg den Rang abläuft. Während Bytedance immer höher bewertet wird und ihre Apps voll im Hype sind (beispielsweise TikTok), gehört Baidu zu der ersten Generation an Internetservices. Das chinesische Google-pendant tut sich jedoch schwer mit der dringend nötigen Erneuerung um auch junge Nutzer anzusprechen und langfristig wachsen zu können. Wenn sich der Trend fortführt, könnte Bytedance bald Baidu in der Bezeichnung der BAT Riesen ersetzen.