Weil Kickstarter keine chinesischen Unternehmen zulässt, wenden sich viele Firmen aus dem Land der Mitte an Indiegogo. Manche Produkte, wie zum Beispiel der GPD Pocket 7.0 Minicomputer, werden zum echten Erfolg. Warum? Weil sie Innovation bieten und eine etablierte Firma hinter sich haben. Crowdfunding wird hier mehr als Marketingtool genutzt, um die Verkaufszahlen und das Interesse zu steigern.
Auch die GearBest Eigenmarke Zanflare hat diesen Schritt gewagt. Leider ist das Zanflare B3 Bike Light nicht ganz so erfolgreich. Gerade mal $600 von $30.000, also ungefähr 3%, wurden in den ersten 4 Wochen gefundet.
Es ist zwar noch rund ein Monat Zeit bis die Kampagne beendet wird, aber das Ziel wird wohl nicht erreicht werden.
Wer allerdings die Lampe auf Gearbest kaufen möchte, der kann diese bereits, unabhängig vom Indiegogoergebnis, vorbestellen. Allerdings ist der Preis hier auf 43€ angehoben worden.
Versteckspiel und Kampagnenfehler
Ich beobachte die Kampagne schon seit einiger Zeit und in dieser Zeit wurde mehrfach am Namen und der Beschreibung gefeilt. Da es sich hier um eine sogenannte ‚Flexible Campaign‘ handelt, wird jegliches Geld, egal ob das Ziel erreicht wird oder nicht, an den Kampangnenersteller gesendet.
Dieser ist dann allerdings nicht verpflichtet, das Produkt auch an die Backer zu versenden. Schließlich wurde das Ziel nicht erreicht. Logisch, oder?
Nicht so schnell, denn die ersten Backer wurden mit einem Giveaway, welches später aus der Beschreibung gelöscht wurde, angelockt. Ob diese Personen echt sind, oder ob von den eigenen Mitarbeitern nachgeholfen wird, kann nicht bestätigt werden.
Wer also am Giveaway teilnehmen wollte und das Produkt unterstützt hat, der verliert nicht nur sein Geld, sondern auch seine Gewinnchance. Ethisch mehr als fragwürdig.
Vielleicht ist es auch dieses Video, was Leute davon abhielt, zu investieren?
Zum Glück wurde auch der Name des Kampagnenersteller mehrfach geändert. Wo Anfangs noch groß mit Zanflare geworben wurde, wird jetzt nur noch der nichtssagende Name des Produktes, im Zusammenhang mit einer Adresse in Hong Kong, angegeben.
Leider ist der Name Zanflare B3 noch mehrfach im Text und auf fast allen Bildern zu finden. Wenn also eine weiße Weste bewahrt werden sollte, dann wurde wirklich schlampige Arbeit abgeliefert.
Wen wundert es also, dass dieses Produkt nicht wirklich unterstützt wurde? Mich nicht!
Was haltet ihr davon, dass Crowdfunding nunmehr zum Marketingutensil missbraucht wird und chinesische Anbieter ohne Vorbereitung einfach irgendwelche Produkte launchen?
Wir haben doch gesehen, dass es auch besser geht. Also Zanflare: Warum nicht gleich richtig?